Handwerk ist voller Abwechslung – rund 20 Gebäudetechnik-Lehrlinge bei Lauber IWISA konnten in einem zweiwöchigen Intensivkurs ihre Fertigkeiten verbessern und erhielten Tipps von Profis.
Eines wird beim Betreten der Werkstatthallen von Lauber IWISA schnell klar: Die 20 Jugendlichen, die sich im Visper Industriequartier zum Intensivkurs zusammengefunden haben, sind mit Passion am Werk. Es wird gelötet, geschweisst, es werden Rohre gebogen oder an Blech gearbeitet. Führte Lauber IWISA in der Vergangenheit für seine Lehrlinge Samstagskurse durch, fand nun zum ersten Mal ein zweiwöchiger Intensivkurs statt. «Wir wollen unsere Lernenden unterstützen, damit sie ihre Fertigkeiten perfektionieren und dadurch bestens vorbereitet in die Lehrabschlussprüfung gehen können », sagt Lukas Fähndrich, der bei Lauber IWISA für die Lehrlingsausbildung verantwortlich ist. Mit rund 250 Festangestellten gehört Lauber IWISA zu den grossen Arbeitgebern des Oberwallis. Rund ein Zehntel davon sind Lernende, die unter anderem in den Berufen Sanitär- und Heizungsinstallateur, Spengler, Anlagenbauer oder Gebäudetechnikplaner ihre Ausbildung absolvieren. Da Lauber IWISA Standorte in Visp, Naters, Saas- Fee und Zermatt hat, hilft der zweiwöchige Intensivkurs auch dabei, den Austausch zwischen den Lernenden zu fördern, die in ihrem Berufsalltag miteinander wenig in Kontakt kommen. «Eines unserer Anliegen beim Kurs ist, dass die Jugendlichen Kontakte knüpfen können und Einblicke in andere Bereiche erhalten», so Fähndrich.
Faszination Schweissen
Bereits um 7.00 Uhr in der Früh beginnen die Kurstage in den Visper Werkstatthallen. Für jeden der Lehrberufe stehen während der zwei Wochen zwei erfahrene Betreuer vor Ort im Einsatz, welche die Lernenden unterstützend begleiten und ihnen einige Kniffs beibringen. Vertreter von Firmen, die Produkte im Bereich Gebäudetechnik herstellen, geben zudem Einblicke in ihre Angebotspalette und erörtern ihre Neuentwicklungen. «Im Kurs spüren die Lernenden, wie wichtig handwerkliche Berufe sind und dass Freude am Produkt und Berufsstolz dazugehören », so Fähndrich. An sechs verschiedenen Posten kann dabei das handwerkliche Können geschult werden. Elias Rüger schweisst beim Werkstattbesuch gerade ein Rohrstück zusammen. Bei Lauber IWISA absolviert er die Ausbildung zum Heizungsinstallateur. «Ich habe im Kurs viel Neues entdecken können und bin sehr fasziniert vom Schweissen, eine Tätigkeit, die im Arbeitsalltag nicht mehr so gefragt ist. Es ist erstaunlich, wie sich mit einem Brenner Sachen zusammenbinden lassen, die danach gut «heben», erklärt Rüger, der im ersten Lehrjahr ist.
Handfeste Ergebnisse in Viereinhalb-Tagewoche
Ebenfalls im ersten Lehrjahr befindet sich Niklas Wenger, der bei Lauber IWISA den Spengler-Beruf erlernt. «Ich konnte im Kurs viel lernen und mein Wissen ergänzen. So auch Kleinigkeiten, etwa wie bei einem Rohr der Falz verläuft.» Die Faszination für den Beruf bekam Niklas Wenger quasi in die Wiege gelegt, da auch sein Vater den Spengler-Beruf ausübt. «Früh wusste ich, dass ich gerne mit Blech arbeite, und bin bis heute davon begeistert, was mit diesem Material alles produziert werden kann», so Wenger. Eine weitere Anziehungskraft des Spengler-Berufs sieht er in der Abwechslung, die in gross- oder kleindimensionaler Arbeit zum Zug kommt, und im Fakt, die geleistete Arbeit vor Augen zu haben. «Ich habe sehr gern, wenn ich am Abend sehe, was ich während dem Tag geleistet habe», so Wenger. Wer bei Lauber IWISA eine Lehre absolviert, kommt nicht nur in den Genuss eines zweiwöchigen Intensivkurses, sondern profitiert auch von anderen Vorzügen. «Unsere Lernenden erhalten einen Microsoft Surface-Laptop sowie ein Handyabo und können pro Lehrjahr zwischen 15 bezahlten Fahrstunden, 500 Franken an einen Skipass oder einem 4-Tagespass vom Open Air Gampel wählen. Zudem profitieren sie von der bei uns herrschenden Viereinhalb-Tagewoche. Bei uns fängt das Wochenende schon am Freitagmittag an», weiss Lukas Fähndrich.
Eine starke Gemeinschaft
Die Stimmung im Lehrlingskurs ist ausgelassen und konzentriert zugleich. Beim gemeinsamen Mittagessen wird das erworbene Know-how ausgetauscht, am letzten Kurstag können die Eltern der Lernenden die geleistete Arbeit bestaunen. «Der Kurs ist eine Win-win-Situation für alle und hat uns Lernende enger zusammengeschweisst », sagt Kevin Wenger, der im zweiten Lehrjahr die Sanitär-Lehre absolviert. Auch er ist vom Handwerk des Schweissens und Lötens angetan. «Im Alltag brauche ich das kaum, aber in der Lehrabschlussprüfung werde ich froh sein, konnte ich dies hier üben.» In den zwei Wochen habe er viel lernen können, sagt Wenger und zeigt auf die Kupferrohre, die er mit einem Biegeapparat auf 45 Grad geformt hat. Auch von den Informationen der Vertreter und von den Tipps der Betreuer könne er einiges in den Berufsalltag mitnehmen.
Begeistert zur Weiterentwicklung
Die Zufriedenheit über den Ablauf des zweiwöchigen Intensivkurses sieht man Lukas Fähndrich geradezu an. «Der Einsatz der Lernenden ist gross, alle sind sehr motiviert und es lässt sich bei jedem eine Entwicklung vom Anfang bis jetzt feststellen», sagt der Lehrlingsverantwortliche. Besonders beeindruckt hat ihn ein Lernender, der an einem Tag schon vor 7.00 Uhr anwesend war, um nochmals eine Tätigkeit zu üben, bei der er Fortschritte machen konnte. «Eine Mannschaft ist keine Mannschaft, wenn nur ein Mann schafft», steht als Spruch am Eingang zu den Werkstätten von Lauber IWISA geschrieben. In diesem Sinn will Fähndrich auch weiterhin den Austausch zwischen den Lernenden fördern und plant deshalb, den Intensivkurs auch in den kommenden Jahren wieder durchzuführen. «Ich bin begeistert, wie die Lernenden mitgemacht haben und welche Fortschritte sie erzielt haben. Diesen Weg gilt es fortzuführen.»
«Gute Handwerker sind im Oberwallis sehr gefragt und wir sind stolz darauf, mit unseren Lehrstellen und Kursen die Vielzahl an Möglichkeiten zu vermitteln und neue Talente fördern zu können.» Fernando Petrig, Verantwortlicher für Lernende